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Use Case 2: Hundert elektronische Augen sehen mehr als zwei - Kamerasystem zum Diebstahlschutz

Mehr Kameras im Laden oder ein intelligentes System, um Diebstahl zu mindern? In unserem Deep Dive Künstliche Intelligenz (KI) geben wir einen Überblick über die Funktionsweise sowie Vor- und Nachteile von Kameras als Diebstahlschutz.

Kamerasysteme können zu einem besseren Diebstahlschutz und verringerten Inventurdifferenzen beitragen. Das System der Künstlichen Intelligenz analysiert zunächst die üblichen Bilder der Überwachungskamera und lernt, wie sich Personen normalerweise an (Selbstbedienungs-)Kassen sowie in Verkaufsräumen und Lagern bewegen und verhalten. Findet das System Auffälligkeiten wie beispielsweise, dass Produkte nicht eingescannt werden und im Einkaufswagen verbleiben, wird innerhalb von Sekunden eine Warnung an das Kassen- oder Aufsichtspersonal gesendet. Auch Etikettenbetrug kann so erkannt werden.

Daraus ergeben sich verschiedene Vorteile aus Sicht der Händler*innen und Kund*innen:

  • Der größte Nutzen liegt auf der Hand. Ein ausgebildetes KI System trägt dazu bei, dass weniger Waren gestohlen werden.
  • Die Daten, die das System sammelt, können außerdem zur Auswertung von Unregelmäßigkeiten (kunden- und mitarbeiterbedingt) verwendet werden.
  • Kosten werden auf zweierlei Weisen gesenkt: Zum einen wird weniger Aufsichtspersonal an Selbstbedienungskassen benötigt. Zum anderen werden Kosten bei Kategorien gesenkt, die ein hohes Diebstahlpotenzial haben.

Herausforderungen:

  • Bei Ungenauigkeiten der Kamera, beispielsweise durch Verdecken der Linse, muss manuell geprüft werden, ob der Vorwurf eines Diebstahls zutrifft.
  • Zusätzliche Kameras im Geschäft stoßen in der Regel bei Kund*innen auf wenig Akzeptanz.
  • Trainingsdaten der Künstlichen Intelligenz können durch kognitive Verzerrungen belastet sein und führen dann zu Diskriminierung von Mitarbeiter*innen und Kundin*innen sowie falschem Alarm. Zu solchen Verzerrungen gehören beispielsweise automatische Stereotype und andere fehlerhafte Neigungen bei der Wahrnehmung, bei Erinnerung und Beurteilung (sogenannter Unconscious Bias).

In Kooperation mit dem IFH Köln und Safaric Consulting

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