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Neues aus Brüssel: Die EU-Kommission nimmt Kurs auf Europas Führungsrolle im KI-Bereich mit einem ehrgeizigen Aktionsplan für den KI-Kontinent

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Kurzüberblick

Weltweit führend im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zu werden, ist das Ziel des am 9. April 2025 gestarteten Aktionsplans „KI-Kontinent“. 

Wie Präsidentin von der Leyen auf dem KI-Aktionsgipfel im Februar 2025 in Paris darlegte, soll diese ehrgeizige Initiative Europas starke traditionelle Industrien und seinen außergewöhnlichen Talentpool in leistungsstarke Motoren für KI-Innovation und -Beschleunigung verwandeln.

Der Wettlauf um die Führungsrolle im Bereich KI ist noch lange nicht vorbei. Von innovativen Grundlagenmodellen bis hin zu spezialisierten KI-Anwendungen – die KI-Landschaft in der EU ist dynamisch. Sie wird von Forschung, neuen Technologien und einem florierenden Ökosystem aus Start-ups und Scale-ups angetrieben. Der Aktionsplan „KI-Kontinent“ wird die KI-Innovationskapazitäten der Europäischen Union durch Maßnahmen und Strategien stärken.

Pressemitteilung

Ein globaler Führer im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zu werden, ist das Ziel des heute gestarteten Aktionsplans „KI-Kontinent“. Wie von Präsidentin von der Leyen beim KI-Aktionsgipfel im Februar 2025 in Paris dargelegt, soll diese ehrgeizige Initiative Europas starke traditionelle Industrien und sein außergewöhnliches Talent in kraftvolle Motoren für KI-Innovation und -Beschleunigung verwandeln.

Das Rennen um die Führungsrolle in der KI ist noch lange nicht entschieden. Von hochmodernen Basismodellen bis hin zu spezialisierten KI-Anwendungen ist die KI-Landschaft in der EU dynamisch. Sie wird durch Forschung, aufkommende Technologien und ein florierendes Ökosystem von Start-ups und Scale-ups angetrieben. Der Aktionsplan „KI-Kontinent“ wird die Innovationsfähigkeit der Europäischen Union im Bereich KI durch Maßnahmen und Politiken in fünf zentralen Bereichen stärken:

1. Aufbau einer groß angelegten Daten- und Recheninfrastruktur für KI

Die Kommission wird Europas KI- und Supercomputing-Infrastruktur mit einem Netzwerk von KI-Fabriken stärken. 13 dieser Fabriken werden derzeit rund um Europas weltweit führende Supercomputer eingerichtet. Sie werden EU-KI-Startups, die Industrie und Forschende bei der Entwicklung von KI-Modellen und -Anwendungen unterstützen.

Wie im Wettbewerbsfähigkeitskompass angekündigt, wird die EU auch beim Aufbau von KI-Gigafabriken helfen. Dabei handelt es sich um groß angelegte Einrichtungen mit etwa 100.000 hochmodernen KI-Chips – viermal so viele wie in aktuellen KI-Fabriken. Sie werden über gewaltige Rechenleistung und Datenzentren verfügen, um komplexe KI-Modelle in bisher unerreichter Größenordnung zu trainieren und zu entwickeln. Die KI-Gigafabriken sollen die nächste Welle von hochmodernen KI-Modellen anführen und die strategische Autonomie der EU in kritischen Industriesektoren und der Wissenschaft sichern, was öffentliche und private Investitionen erfordert. Eine Aufforderung zur Interessenbekundung für interessierte Konsortien wird heute veröffentlicht.

Private Investitionen in Gigafabriken werden zudem durch InvestAI gefördert, das Investitionen von bis zu 20 Milliarden Euro für bis zu fünf KI-Gigafabriken in der Union mobilisieren soll.

Um Investitionen des privaten Sektors in Cloud-Kapazitäten und Datenzentren anzuregen, wird die Kommission außerdem ein Gesetz zur Entwicklung von Cloud und KI vorschlagen. Ziel ist es, die Rechenzentrumskapazität der EU in den nächsten fünf bis sieben Jahren mindestens zu verdreifachen, wobei der Schwerpunkt auf hochgradig nachhaltigen Datenzentren liegt.

2. Erleichterung des Zugangs zu großen und hochwertigen Datenmengen

Die Förderung von KI-Innovationen erfordert auch Zugang zu großen Mengen hochwertiger Daten. Ein zentrales Element des Aktionsplans ist die Einrichtung von Datenlaboren, die große, qualitativ hochwertige Datenmengen aus verschiedenen Quellen in den KI-Fabriken zusammenführen und aufbereiten. Eine umfassende Strategie für eine Datenunion wird 2025 gestartet, um einen echten Binnenmarkt für Daten zu schaffen, der KI-Lösungen im großen Maßstab ermöglicht.

3. Entwicklung von Algorithmen und Förderung der KI-Nutzung in strategischen Sektoren der EU

Trotz des Potenzials von KI haben bislang nur 13,5 % der Unternehmen in der EU KI eingeführt. Um maßgeschneiderte KI-Lösungen zu entwickeln, ihre industrielle Nutzung zu fördern und ihre umfassende Anwendung in strategisch wichtigen öffentlichen und privaten Sektoren der EU voranzutreiben, wird die Kommission in den kommenden Monaten die Strategie „Apply AI“ starten. Die europäische Innovationsinfrastruktur im Bereich KI, insbesondere die KI-Fabriken und die europäischen digitalen Innovationszentren (EDIHs), werden eine wichtige Rolle in dieser Strategie spielen.

4. Stärkung von KI-Kompetenzen und Talenten

Um dem wachsenden Bedarf an KI-Fachkräften gerecht zu werden, wird die Kommission die internationale Anwerbung hochqualifizierter KI-Expert:innen und Forschender durch Initiativen wie den Talentpool, die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme „MSCA Choose Europe“ und Stipendienprogramme der kommenden KI-Kompetenzakademie erleichtern. Diese Maßnahmen werden zu legalen Migrationswegen für hochqualifizierte Drittstaatsangehörige im KI-Sektor beitragen und die besten europäischen KI-Forschenden und -Expert:innen zurück nach Europa holen. Darüber hinaus sollen Bildungs- und Ausbildungsprogramme zu KI und Generativer KI in Schlüsselbereichen entwickelt werden, um die nächste Generation von KI-Fachkräften vorzubereiten und die Weiterbildung sowie Umschulung von Arbeitskräften zu unterstützen.

5. Vereinfachung der Regulierung

Das KI-Gesetz stärkt das Vertrauen der Bürger:innen in Technologie und gibt Investor:innen und Unternehmer:innen die rechtliche Sicherheit, die sie benötigen, um KI in ganz Europa zu skalieren und anzuwenden. Die Kommission wird außerdem den KI-Gesetz-Servicepunkt einrichten, um Unternehmen bei der Einhaltung des KI-Gesetzes zu unterstützen. Er wird als zentrale Anlaufstelle und Informations- und Beratungsplattform zum KI-Gesetz dienen.

Nächste Schritte

Mit diesem Aktionsplan eröffnet die Kommission heute zwei öffentliche Konsultationen, die bis zum 4. Juni 2025 laufen, um diese Initiativen des Aktionsplans „KI-Kontinent“ weiter auszugestalten:

  • Eine öffentliche Konsultation, die alle Interessierten einlädt, ihre Meinung zum Gesetz zur Entwicklung von Cloud und KI mitzuteilen
  • Eine öffentliche Konsultation zur Strategie „Apply AI“, um Prioritäten der Interessengruppen, Herausforderungen bei der Einführung von KI sowie die Relevanz vorgeschlagener Lösungen und politischer Ansätze zu ermitteln – einschließlich zusätzlicher Maßnahmen zur einfachen und reibungslosen Anwendung des KI-Gesetzes

Eine dritte öffentliche Konsultation zur Strategie für die Datenunion wird im Mai gestartet.

Parallel dazu wird die Kommission Dialoge mit Vertreter:innen der Industrie und des öffentlichen Sektors organisieren, um die Strategie „Apply AI“ mitzugestalten. Diese Dialoge sollen gemeinsam mit den öffentlichen Konsultationen relevante Beispiele für bisher ungenutztes Potenzial bei der Einführung von KI-Technologien in bestimmten Sektoren, deren derzeitige Integration in Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie Möglichkeiten zur Skalierung innerhalb dieser Sektoren und der Gesamtwirtschaft aufzeigen.

Hintergrund

Am 1. August 2024 trat das KI-Gesetz in Kraft, und am 4. Februar 2025 wurden Leitlinien zu verbotenen KI-Praktiken veröffentlicht. Am 24. Januar 2024 startete die Kommission ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung europäischer Start-ups und KMU bei der Entwicklung vertrauenswürdiger KI. Am 9. Juli 2024 trat die überarbeitete EuroHPC-JU-Verordnung in Kraft, die den Aufbau von KI-Fabriken ermöglicht. Am 10. Dezember 2024 wurden sieben Konsortien ausgewählt, um KI-Fabriken aufzubauen, gefolgt von sechs weiteren Konsortien am 12. März 2025. Beim KI-Aktionsgipfel in Paris am 11. Februar 2025 kündigte Präsidentin von der Leyen InvestAI an – eine Initiative zur Mobilisierung von 200 Milliarden Euro an Investitionen in KI in ganz Europa.

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