Use Case 9: Die intelligente Obstschräge

Wie kann die Warenkennzeichnung und Preisgestaltung im stationären Lebensmitteleinzelhandel verbessert werden? Wie können weitergehende Informationen über die Warenauslage möglichst effizient erhoben werden? Die intelligente Obstschräge, welche in diesem Deep Dive Künstliche Intelligenz vorgestellt wird, kann hierbei Abhilfe schaffen.

Einzelhändler haben im (Ultra-) Frische-Bereich häufig das Problem, dass am Ende des Tages noch zu viel Ware vorhanden ist. Um die Lebensmittelverschwendung und somit auch den Umsatzverlust, besonders bei Produkten wie Obst und Gemüse entgegenzuwirken, haben wir die intelligente Obstschräge entwickelt, welche unter anderem flexible Anpassungsmöglichkeiten bei der Preisgestaltung und Warenkennzeichnung bietet.

Mittels einer Kamera werden Bilder der Obstschräge aufgenommen, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) analysiert werden. Das System kann durch die Analyse genaue Angaben über die Anzahl/Füllstände und über Fehlplatzierungen der Obstschräge liefern. Ein Web-basiertes Assistenzsystem, welches beispielsweise vom Bereichsleiter auch auf der Fläche über sein Tablet aufgerufen kann, zeigt diese Angaben an, weist auf Fehlplatzierungen hin, und visualisiert die Entscheidungsgrundlage für Preisanpassungen, falls zur aktuellen Zeit bereits ungewöhnlich viel oder wenig verkauft wurde. Der Bereichsleiter kann basierend auf diesen Empfehlungen direkt Preisanpassungen vornehmen, welche dem Kunden unmittelbar an der Obstschräge angezeigt werden. Neben Preis und Produktname werden auch Sorte und Herkunft sowie Tipps und Hinweise zum Umgang mit der Ware visualisiert. Durch Bebilderung der Anzeige ist auch für den Kunden klar ersichtlich, welche Anzeige zu welcher Stiege gehört. Werden Produkte an anderer Stellen platziert, passt sich die Auszeichnung automatisch an und muss nicht manuell von einem Mitarbeitenden verändert werden.

Durch Nutzung des Systems ergeben sich folgende Vorteile für die Händler*innen und Kund*innen:

• Reduzierung des Arbeitsaufwandes bei der Waren- und Preiskennzeichnung
• Vermeidung von Lebensmittelverschwendung mit einhergehender Umsatzmaximierung
• besserer Überblick bezüglich Fehlplatzierungen und damit die Möglichkeit, schneller zu handeln

Herausforderungen:

• aufwändiges Einlernen der Produkte in das System - die Forschung arbeitet hier aber bereits aktiv an Lösungen
• Irritation der Kund*innen durch die zusätzliche Kameratechnik