Durchschnittliche Kosten pro retouniertem Artikel: Fünf bis zehn Euro
Die durchschnittlichen Ausgaben belaufen sich dabei auf fünf bis zehn Euro pro retourniertem Artikel. Insbesondere Rücksendungen im Bereich Wohnen und Einrichtung schlagen mit 10 bis 20 Euro pro Artikel zu Buche, bedingt durch ihre Größe und den höheren Warenwert. Laut den Befragten ist die Hauptursache für diese hohen Kosten die Überprüfung und Qualitätskontrolle der retournierten Artikel.
Branchenabhängige Unterschiede im Retourenaufkommen
Die Studie zeigt, dass das Rücksendeaufkommen je nach Branche stark variiert. Modeprodukte weisen besonders hohe Retourenquoten von durchschnittlich 26 bis 50 Prozent auf. Die Autoren der Studie erklären dies damit, dass Onlinekäufer häufig mehrere Varianten bestellen, um bei der Anprobe die beste Wahl zu treffen – ein integraler Bestandteil des Geschäftsmodells. Interessanterweise gelangen viele der zurückgesandten Modeartikel anschließend wieder in den Verkauf.
Stabilität der Retourenquote im Durchschnitt aller Produktgruppen
Im Durchschnitt aller Produktgruppen liegt die retournierte Artikelquote zwischen sechs und zehn Prozent, ein Niveau, das sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert hat. 58 Prozent der Händler geben an, dass die Quote stabil geblieben ist, während sie bei 21 Prozent eher gestiegen und bei 15 Prozent eher gesunken ist. Die Pandemie hat laut der Studie keinen signifikanten Einfluss auf diese Entwicklung gehabt.
Gezielte Maßnahmen zur Reduzierung von Retouren
Um gezielt Maßnahmen zur Reduzierung von Retouren ergreifen zu können, versuchen 74 Prozent der Händler, Retouren zu vermeiden. Dabei erfassen 70 Prozent der Befragten die Gründe für Rücksendungen. Für 86 Prozent ist die Bereitstellung detaillierter Informationen im Online-Shop, einschließlich präziser Beschreibungen und Abbildungen, die wichtigste Maßnahme zur Senkung der Retourenquote.
Versandkosten für Retouren: Uneinheitliche Praktiken unter Onlinehändlern
Nur 14 Prozent der Onlinehändler übertragen die Versandkosten für Retouren auf ihre Kunden, während fast zwei Drittel diese Kosten selbst übernehmen. Die Autoren argumentieren, dass die Mehrheit der Händler diesen Service aufgrund des intensiven Wettbewerbs und der erwarteten Kundennachfrage als unverzichtbar betrachtet.
GfK-Umfrage: Deutsche weniger ausgabefreudig beim Online-Shopping
Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK waren die Deutschen im laufenden Jahr online weniger ausgabefreudig als im Vorjahr, mit einem nominalen Rückgang der Ausgaben um 17 Prozent. GfK-Einzelhandelsexperte Filip Vojtech erklärt dies damit, dass die Deutschen nach der pandemiebedingten verstärkten Online-Kaufaktivität nun vermehrt lokale Geschäfte aufsuchen.